Mittwoch, 31. August 2011

Nur auf Verdacht

„Nicht abergläubig zu sein, bringt Unglück!“, dachte er so bei sich und freute sich darüber, was man alles denken kann, wenn man nur will. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass abergläubig sein, Glück bringt. Das Wort Aberglaube ist allerdings an und für sich schon aberwitzig. Das ist, als ob ein Verrückter einem anderen Verrückten erzählt, dass dessen Verrücktheit doch viel verrückter sei, als die eigene. Denn der Aberglaube ist ja per se ein Irrglaube (noch so ein Wort). Im Gegensatz zum Glaube! Man stelle sich das einfach mal folgendermaßen vor: Da erzählt einer, der glaubt, dass es ein Überwesen gibt, das alles weiß, überall und immer ist, alles kann und alles gemacht hat, jemandem, dass es totaler Unfug sei, zu glauben, unter eine Leiter hindurchzugehen, bringe Unglück. Das macht Sinn. Oder eher Unsinn. Aberglaube und Irrglaube sind eigentlich überflüssige Worte, es sei den es gibt eine Gruppe „Glaubiger“, die für sich in Anspruch nehmen, dass ihr „Glaube“ eigentlich „Wissen“ sei, das allerdings passender Weise keinerlei Kausalität, Logik, Sinn oder Verständnis voraussetzt, sondern allem voran blindes Vertrauen. Trauen verhält sich zu vertrauen wie tun zu vertun, sagen zu versagen, bieten zu verbieten, meinen zu vermeinen, laufen zu verlaufen, gessen zu vergessen... Es gibt – so viel ist sicher - immer die eine letzte Antwort auf alle Fragen. Im Anfang war das Wort und im Ende ist die Antwort... Endwort. Aberwort. Abergott, Aberwissen, Aberwelt, Abermensch, Abersinn. Barbapapa, Barbamama, Batbawum, Barbabo, Barbalala...
lx

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