Dienstag, 31. Juli 2012

Saar-Grüne: Zwischen Hoffen und Bangen

Interessanter, kleiner Artikel, den die SZ heute auf der Saarlandseite an den Fuß des Aufmachers gestellt hat. Im Rahmen der Berichterstattung über die morgige Amtseinführung des Nalbacher Bürgermeisters Peter Lehnert, der zwar Grüner ist, sich allerdings als unabhängiger Kandidat hat wählen lassen, bangt Saar-Grünen-Vize Simone Peter, dass dies Schule machen könnte.

Gerade vor dem Hintergrund, dass sich Lehnert während der Wahl explizit von Saar-Grünen-Chef Hubert Ulrich distanziert hatte, befürchtet Peter, dass auch andere „Grüne“ auf die Idee kommen könnten, gerade durch eine betonte Distanz zur Landesspitze der Grünen auf kommunaler Ebene punkten zu können. Ebenso wie Lehnert, der laut eigener Aussage (SZ vom 31. Juli 2012, Seite B1) Probleme mit dem Machtverständnis von Hubert Ulrich habe, wird es wohl auch Simone Peter ergehen, die nach dem knappen Einzug der Landesgrünen in den Landtag mit unter 200 Stimmen über der Fünf-Prozent-Hürde anschließend von der „Basis“ nicht in die Dopppelspitze der Saar-Grünen an die Seite Hubert Ulrichs gewählt wurde. Nachdem sich Ulrich und Peter außerdem nicht auf den Fraktionsvorsitz der Zwei-Personen(!)-Fraktion der Grünen im Landtag einigen konnte – schließlich geht es hier ja auch um ein paar Euro mehr im Säckel – und sich die beiden den Posten und damit die zusätzlichen Zahlungen fifty-fifty teilten – erst Hubert Ulrich für 2,5 Jahre, dann Simone Peter für die restlichen 2,5 Jahre – sollte das Verhältnis zwischen Ulrich und Peter nicht unbedingt von inniger Liebe geprägt sein.

Während sich die Grünen auf Bundes- und auf anderen Landesebenen im komfortablen zweistelligen Bereich in der Wählergunst bewegen, sind die Saar-Grünen unangefochtenes Schlusslicht unter allen alten Bundesländern, obwohl sie kurzzeitig sogar an der Regierung beteiligt waren…  Für die meisten Saarländer wird es allerdings kaum noch zu übersehen sein, dass Ulrichs Grüne eher wie ein Selbstzweckverband anmuten, denen es mutmaßlich nur noch um den eigenen jämmerlichen Machterhalt und um Posten ging und geht. Auf die Art und Weise hält man sich zumindest den ein oder anderen Fürsprecher warm und in der Pflicht.

Konsequent in einer (zugegeben nicht mehr vorhandenen) Tradition glaubwürdiger Politik wäre es gewesen, wenn sich Ulrich nach dem Fast-Debakel der Landtagswahlen aus der Saarpolitik zurückgezogen hätte. Zumal der endgültige und knappe Einzug der Grünen in den Landtag gewiss nicht seiner Leistung sondern eher der geringen Wahlbeteiligung zuzuordnen war. Das System Hubert Ulrich besteht dennoch weiter. Doch wofür engagiert es sich dann eigentlich? Eine Frage, die sich vielleicht auch der ein oder andere Grüne an der so hoch gehängten Basis stellen mag.

Und so scheinen nicht alle Grünen im Saarland ihrem Landesvorsitzenden wirklich grün zu sein, wie Nalbach aber auch Losheim und Weiskirchen zeigen. Und so mag Frau Peter hier auch möglicherweise das eine sagen, aber doch das andere hoffen. Wenn sie sagt „Ich befürchte, das könnte Schule machen“ und „eine strukturelle und personelle Erneuerung“ der Landespartei in der SZ (31.07.2012) fordert, so verleiht sie möglicherweise hier nicht einem Bangen sondern einer Hoffnung Ausdruck.

Mit solch „bangen“ Aussagen, macht sie sich Hubert Ulrich mit Sicherheit nicht zum noch größeren Freund, aber wer möchte das schon?  Es sei denn man ist ein Saar-Grüner und hat da, wo andere Gehirn und Gewissen haben, ein Parteibuch. Es bleibt in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass Frau Peter  das System Hubert Ulrich inzwischen hoffentlich soweit kennen gelernt hat, dass ihr klar sein muss, dass sie noch lange nicht die zweite Halbzeit und damit den Fraktionsvorsitz im Landtag erreicht hat. Bis dahin läuft noch viel Wasser die Saar herunter und einfach zu hoffen, dass Herr Ulrich nach 2,5 Jahren wie versprochen den Fraktionsvorsitz für sie räumt, wäre naiv. Für Simone Peter ist zu hoffen, dass sie das nicht ist…

Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit und die Hoffnung stirbt zuletzt. Politik ist Krieg und Bange machen, gilt nicht!

jolx 310712

Montag, 30. Juli 2012

Schade!


Pressemitteilung 30.07.2012


KulTour schließt ihre Pforten

Zum 01.08.2012 schließt die KulTour GmbH, Berliner Promenade 12 in Saarbrücken ihre Pforten. Die durch die Insolvenz des Tourneeveranstalters der Royal Horse Gala angeschlagene Veranstaltungsagentur mit angeschlossener Vorverkaufsstelle kann diese Finanzlücke nicht füllen und geht nun auch in das Insolvenzverfahren. Das zuständige Amtsgericht Saarbrücken hat das Verfahren mit Beschluss vom 30.07.12 eröffnet und den Saarbrücker Rechtsanwalt Jan-M. Lippe, Bahnhofstraße 101, 66111 Saarbrücken zum Insolvenzverwalter bestellt.

Die direkt betroffenen und zeitlich naheliegenden Veranstaltungen Royal Horse Gala und Nabucco in Siersburg am 05. August fallen aus. Die Kartenkäufer können Ihre Ansprüche beim Insolvenzverwalter geltend machen.

Aber es gibt auch gute Nachrichten für die Konzertkunden: Die KulTour GmbH hat sich trotz der schlechten Prognosen bemüht, dass die Konzertbesucher so wenig wie möglich Schaden erleiden. So werden alle geplanten und nachfolgend aufgeführten Veranstaltungen stattfinden: Sascha Grammel am 23.08, Udo Jürgens am 18.10. , Helene Fischer am 23.11., Eure Mütter am 08.12., Hansi Hinterseer am 14.12., Chinesischer Nationalcircus am 16.12. & 03.03.13, Abba Gold am 27.12., Magic of the Dance am 28.12., The Fantastic Shadows – Welt der Schatten am 29.12., Die Nacht der 5 Tenöre am 09.01.13, Kastelruther Spatzen am 24.01.13, Shadowland am 17.03.13, Die Schlagernacht am 20.03.13 und Gregorian am 15.04.13.

Für alle diese Veranstaltungen behalten die bereits gekauften Tickets ihre Gültigkeit. Für diese Veranstaltungen haben sich andere Veranstalter gefunden, die diese Shows und Konzerte weiterführen.

Die KulTour GmbH bedankt sich an dieser Stelle bei allen Veranstaltungskollegen, Tourneeveranstaltern, bei der CCS, bei Freunden des Unternehmens und den Medien, die in dieser Situation mit Rat und Tat zur Seite gestanden und Unterstützung geleistet haben, damit die Konzertkunden so wenig wie möglich in Mitleidenschaft gezogen wurden. Außerdem bedankt sich die KulTour GmbH bei allen Ihren Kunden, die über Jahre ihre Konzerte und Veranstaltungen besucht haben und/oder Kunden in der Vorverkaufsstelle Berliner Promenade waren.

Mit freundlichen Grüßen
Das Team der KulTour GmbH

Mittwoch, 25. Juli 2012

SchwachsInn!

Liebe selbsternannte Wachpostinnen und Wachposten jenseits der Grenzen des Erträglichen,


heute musste ich in diversen Tageszeitungen, Magazinen, ja, sogar im Internet erneut Überschriften und Berichte lesen, in denen die Rede war von "einem Unbekannten", der Autos demoliert habe oder davon, dass die Polizei "den Mörder" suche, sogar von "dem gierigen Bänker" war die Rede.

Von solchen Zeitungsartikeln fühle ich mich als Mann diskriminiert. Warum sucht die Polizei nur "den Mörder" und nicht etwa die mögliche "Mörderin" bzw. nur "einen Unbekannten", der Autos demoliert und nicht "eine Unbekannte". Und schränken solche Vorgehensweisen nicht auch die eigentlich ergebnisoffenen Ermittlungen ein? Warum, so frage ich, sollen nur Bänker gierig sein und nicht auch Bänkerinnen. Womöglich, weil man/frau sonst keine einzeiligen Überschriften mehr hingbekommt? Man/frau glaubt es kaum...

Ich wollte daraufhin meine Männerbeauftragte bzw. meinen Männerbeauftragen anrufen, musste aber irritierend alleingelassen feststellen, dass es so etwas gar nicht gibt!?

Deshalb wende ich mich jetzt direkt an Sie, liebe gender-getriebenen Sprachneugestalterinnen und -gestalter.
Wenn schon, denn schon: "Unbekannte/r TäterIn verkratzt Fahrzeug von AutofahrerIn. Wie der/die PressesprecherIn der Polizei mitteilte... lalala"

In diesem Zusammenhang wollte ich übrigens noch allen Gutfrauen und -männern für das große "I" mitten im Wort danken. Macht kaputt, was Euch kaputt macht... in diesem Fall das geschriebene Wort.

Möge der/die Große, Grüne MurkelrumpfIn Euch bei der - hoffentlich im Sitzen erfolgenden - Verrichtung Eurer Noturft treffen.

Es hätte so schön einfach und vor allem klar bleiben können... Aber in einer Zeit in der die Form ohnehin über dem Inhalt steht, sind solch groteske Sprachvergewaltigungen eigentlich nichts weiter als Ausdruck des allgemein vorherrschenden SchwachsInns. 

In diesem UnsInne
Eure/Euer Hullihulli