Freitag, 23. Dezember 2011

Der himmlische Weihnachtsaussteiger

Eine Weihnachtsgeschichte aus  dem vergangenen Jahrhundert (1998) von Jörg Laux.
Die Original-Zeichnung aus dem Jahr 1998 stammt aus der Feder des ehrenwerten Jörg Siersdorfer, Erfinder der Groben Bratwurst und der E-Gitarre am Stiel.

Der alten Zeiten wege!


Das waren noch Zeiten, als Kinderwünsche noch in Socken passten...  Zeichnung: Jörg Siersdorfer


Nikolaus Weihnacht sitzt an seinem Schreibtisch. Draußen ziehen graue Nebelschwaden unter den schwarzen, schneeschweren Nachmittagswolken dahin. Da ist sie wieder, die besinnliche Zeit. Schon tummeln sich die ersten Bittbriefe in seiner Mailbox. „Advent, Advent!" , murmelt Nikolaus Weihnacht in seinen weißen Bart. Den muss er tragen, so will es das Gesetz, obwohl ihn die Haare auf der Tastatur seines Computers regelmäßig zur Weißglut bringen. Dann zieht er ihn aus und legt ihn auf den Schreibtisch.

Neulich hatte er zum nachmittäglichen Gloriasingen beinahe vergessen die Bartperücke anzulegen. Niemand weiß, dass er keinen echten Bart mehr hat. Im Sack war eines Tages ein Rasierapparat übrig geblieben, und da passierte es eben. Wenigstens muss er im Büro nicht die warme, rote Mütze tragen und den dicken Mantel. Draußen fallen fast unmerklich die ersten Schneeflocken vom Himmel und tauen sofort auf der Fensterbank. Nikolaus lehnt sich zurück, zündet sich seine Pfeife an, legt die Füße auf den Schreibtisch und betrachtet die tanzenden Flocken. Im Geiste gleitet er in eine andere, bessere Zeit. In eine Zeit, die nach Lebkuchen roch und Tannennadeln.
 
Damals passten die Wünsche der Kinder noch in Socken. Sein Goldenes Buch war keine Datei auf einer Festplatte. Damals gab es auch die Rute noch. Aber seit Ruprecht Eisenbeiß, sein Knecht, vor fünf Jahren gefeuert wurde, weil eine Elterninitiative seine Absetzung gerichtlich durchgesetzt hatte - „Die Methoden des Ruprecht Eisenbeiß, genannt Knecht Ruprecht, passen nicht mehr in die modernen Kindererziehungsschemata" , stand in der Urteilsbegründung - war es nicht mehr dasselbe. Ruprecht lässt noch dann und wann von sich hören, dann treffen sie sich und trinken sich im Gedenken an die Gute Alte Zeit die Nasen rot. Er arbeitet jetzt als Rausschmeißer irgendwo in einer Diskothek in der Zwischenwelt.
 
Seit Ruprecht weg ist, ist es einsam geworden, in der Stube 6.12. der himmlischen Verwaltung. Zu Besuch kommt nur noch manchmal vom Osterhasen. Seit sie seine Ostereierfabrik nach Taiwan verlegt haben, hat auch er viel Zeit. Nikolaus Weihnacht starrt jetzt oft wehleidig hinaus auf den Parkplatz vor dem himmlischen Verwaltungsgebäude, wo sein neuer, roter LKW steht. Tierschützer hatten seine Rentiere im vergangenen Jahr in einer Nacht- und Nebel-Aktion befreit, nachdem eines von einem Düsenjäger gestreift und übel verletzt worden war. Da hatte die Verwaltung die Gelegenheit genutzt, „einige Neuerungen" , wie sie es nennt, einzuführen. Seinen alten Rentierschlitten haben sie für 4,6 Millionen Mark an das Deutsche Museum verkauft. Dort steht er direkt zwischen dem Sandsack vom Sandmann und der leeren Wegwerfbüchse der Pandora. Das Jingle-Bells-Sound-Signal seines PCs reißt Nikolaus aus seinen Tagträumen. Eine Anzeige auf dem Schirm verkündet, dass nun der 100000. Wunsch nach einer der neuen Monsterman-Action-Figuren eingegangen ist und sich damit die Rabattkonditionen beim Zentralvertrieb um vier Prozent verbessert haben.

Nikolaus Weihnacht klopft seine Pfeife aus, nimmt sich ein Formular aus dem Regal an der Wand und wirft sich den Mantel über. Den Bart und die Mütze lässt er zurück, als er das Zimmer verlässt. Seine Stiefel quietschen auf dem Kunststoffnoppen-Industrieboden im Flur und erzeugen ein kaltes Echo. Er trottet an den grauen Bürotüren vorbei, die so fest verschlossen sind, wie die eines Adventskalenders im Juni. Das hier war früher die Namenstag-Etage. Er erreicht die leere Treppe und folgt ihr hinunter bis ins Foyer. Dort setzt er sich an einen Tisch und füllt das Formular aus, das er mitgenommen hat. Vor der Schiebetür des Foyers sitzt ein pummeliger Trompetenengel nur mit einem Boxershort bekleidet und spielt einen Bebop. Vor ihm liegt der kleine goldene Helm. Irgendwer hat ein paar Münzen hinein geworfen. Beim Rausgehen steckt Nikolaus das Formular in den Briefkasten neben der Pförtnerkabine und wirft seine Essensmarken für die Kantine in den Helm des kleinen Engels, der sich mit einer Triole auf seiner Trompete bedankt. Die Digitalanzeige über dem Parkplatztor zeigt den Dreizehnten Dezember. Nikolaus überquert den großen, halb verschneiten Parkplatz, vorbei am olivgrünen Jeep des Osterhasen und dem neuen Motorrad von Sankt Martin. Schneematsch schmatzt unter seinen Füßen. Vor der Himmelspforte warten die blauen Wolkentaxis, er pfeift sich eins herbei. Die Hecktür öffnet sich, er lässt sich auf die Rückbank fallen. „Nach Süden - Warp neun" , grummelt er den Taxifahrer an, der seinen bartlosen Fahrgast nicht erkennt. Er tippt statt dessen an seine Mütze und gibt Gas. Durch das Rückfenster sieht Nikolaus das Verwaltungsgebäude kleiner und kleiner werden. Schließlich saust das Taxi durch die mächtige Himmelspforte, wo ihm ein paar Lehrengel in silbernen Gewändern und mit orangen Stützballons an den Flügeln fröhlich zuwinken. Er wird seinen Namen ändern und im sonnigen Süden untertauchen. Das hier ist schon viel zu lange nicht mehr sein Ding. Vielleicht macht er eine kleine Bar auf und erfindet neue Cocktails, wer weiß? Vor ihm tun sich ungeahnte Möglichkeiten auf und Nikolaus Weihnacht beginnt zu lächeln. Niemand, außer vielleicht der Osterhase, wird ihn vermissen.

Ho Ho Ho!

Ende?






Montag, 19. Dezember 2011

Wortschatz update: Wulff (mit Downloadlink des Fragenkatalogs)

Wulff, der; -s, -e <nieders.> nichtssagender, glitschig schwarzer Lauwarmwasserzierfisch. Lebt zinsgünstig in Symbiose mit Kredithaien, vornehmlich im Schutz von Austeilbanken mit deren Hilfe er den so genannten Wulffsbau errichtet.
Häufig auch in Gesellschaft von Wirtschaftskrimellen und Nuscheln anzutreffen.
Umgibt sich gerne mit exotischen Lebensformen zum Zwecke der Tarnung.
Sondert bei Gefahr farb-, geruch- und bedeutungsloses Sekret ab, das so genannte Gefasel.
Hauptnahrung: Lebt als Schmarotzer auf Kosten des großen, plumpen Wahltölpels.
Der Wulff ist trotz seines moderaten Erscheinungsbildes ungenießbar. Der Verzehr führt zu Ekel und Übelkeit, in seltenen Fällen unkontrollierten Wutanfälle, Schreikrämpfen und körperlichen Schmerzen.

  • sich einen Wulff laufen: Bei korruptem Geklüngel erwischt werden und so lange herumwulffen (siehe dort), bis man jegliche Glaubwürdigkeit verloren hat.
  • Wulffschaft: unter totalem Realitätsverlust und mit massiven Wahrnehmungsproblemen ein Amt aussitzen, unabhängig von Ansehen, Würde, Ehre, gutem Geschmack und jenseits jeglichen Schamgefühls und der Fähigkeit Peinlichkeit zu empfinden.
  • herumwulffen: [auch ugs. rumwulffen] nur zugeben, was bereits bekannt ist (Synonym: sich verguttenbergen
  •  Wulff-Konditionen: Kredit-Zins zwischen 0,9 und 2,1%
  • anwulffen: Zu Wulff-Konditionen geliehenes Geld geschickt anlegen. [Bsp. Geld anwulffen].
  • Omega-Wulff: Rudeltier, das im Ansehen ganz unten steht [Bsp. Mit dem Wulff [auf eine Mailbox] heulen].
[aus Hullihullis Enzyklopedia Galaktika, Paris/Saarlouis/Bagdad, 2011. Kapitel 23: Tiere und andere Lebensformen der unmäßigen Zone, (c) jlx 2011 / www.saar-nur.blogspot.com]  

Update 19/01/2012
Hier gehts zum pdf-download für den Fragenkatalog der Frankfurter Rundschau.

Freitag, 9. Dezember 2011

Studentin wird Opfer einer versuchten Vergewaltigung


 

Pressemitteilung vom 09.12.2011 - 15:55 Uhr

Saarbrücken. In einem Fall einer versuchten Vergewaltigung in Saarbrücken sucht die Polizei nach Zeugen.

Eine junge Frau aus dem nördlichen Saarland hatte am gestrigen Nachmittag (08.12.2011) gerade ihr Auto, einen weißen Kleinwagen der Marke Mazda mit WND-Kennzeichen, in einem Parkhaus auf dem Universitätsgelände in Saarbrücken bestiegen, als der unbekannte Mann zu ihr ins Auto stieg.
Unter Vorhalt einer Waffe lotste der Täter sein 20-jähriges Opfer zunächst auf bisher unbekannter Strecke in ein Waldgelände in Güdingen. Dort versuchte der Mann, die Studentin zu vergewaltigen. Die Frau konnte sich jedoch befreien und Anwohner auf sich aufmerksam zu machen. Der Täter flüchtete daraufhin.

Der Mann wird wie folgt beschrieben: ca. 23 bis 30 Jahre alt, 170 cm bis 175 cm groß, schlank, mit kurzen, glatten Haaren.

In diesem Zusammenhang sucht die Polizei nach einem älteren Spaziergängerpaar, das sich dem weißen Kleinwagen genähert und in diesen hineingeschaut hatte. Die beiden Personen kommen als Zeugen in Betracht und werden gebeten, sich bei der Polizei unter der Telefonnummer 0681 / 962 – 2933 zu melden.
 
Landespolizeidirektion Saarland
Pressestelle

Dienstag, 6. Dezember 2011

Verkehrspolizeiinspektion (VPI) zieht Bilanz ihrer Zweiradkontrollen 2011


 

Pressemitteilung vom 06.12.2011 - 14:55 Uhr

Saarbrücken. Wegen des leider noch sehr hohen Anteils der motorisierten Zweiradfahrer am Gesamtunfallgeschehen hatte die Verkehrspolizeiinspektion (VPI) für das gesamte Saarland die Thematik "Rund um das Zweirad" zu einem ihrer Schwerpunktthemen für das Jahr 2011 gemacht.

Seit April des Jahres kontrollierten die Beamten der VPI in 36 Sondereinsätzen im gesamten Saarland. Die Kontrollen erfassten hauptsächlich solche Strecken, die als Unfallstellen besonders bekannt, oder bei den Bikern wegen ihrer geographischen Attraktivität  vorzugsweise beliebt sind. Auch in diesem Jahr fällt die Bilanz ernüchternd aus, da bei fast jeder Kontrolle beim Fahrer selbst oder an der geführten Maschine etwas zu bemängeln war.

Im Rahmen der Sonderaktion wurden insgesamt rund 1.000 Zweiräder kontrolliert. Es wurden 476 Straftaten festgestellt, wobei hier fast die Hälfte (213) das Fahren ohne Fahrerlaubnis bildete, da durch technische Manipulationen die Fahrzeugart geändert wurde, und deshalb eine höhere Fahrerlaubnisklasse erforderlich wurde. Ansonsten handelte es sich um einen Schnitt quer durch das Verkehrsstrafrecht, angefangen von Fahrten unter Alkohol- (78) und Drogeneinfluss (29), über Versicherungsverstöße (48), Verstößen gegen das Betäubungsmittelrecht (29), bis hin zu Urkundenfälschungen (35).

441 Ordnungswidrigkeiten wurden festgestellt, wobei der mit Abstand größte Teil (224) erwartungsgemäß im Bereich der Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit lag.  Trauriger Spitzenreiter war ein 43-jähriger Motorradfahrer, der trotz erlaubter 50 km/h die Flughafenstraße in Ensheim mit 157 km/h befuhr (650 Euro Bußgeld, 4 Punkte, 3 Monate Fahrverbot).

In 21 Fällen lagen Ordnungswidrigkeiten gegen die 0,5 Promille-Grenze vor. Hier erwartet die Betroffenen ein Fahrverbot zwischen einem und drei Monaten. Der andere Großteil der Ordnungswidrigkeiten lag im Bereich von technischen Verstößen, was in vielen Fällen zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führte. In 28 Fällen musste ein Gutachter über die Verkehrssicherheit der Zweiräder urteilen.
Landespolizeidirektion Saarland
Pressestelle

Montag, 28. November 2011

Versuchte Vergewaltigung in Düppenweiler war vorgetäuscht


Pressemitteilung vom 25.11.2011 - 16:55 Uhr

22-Jährige log aus Angst vor Arbeitsplatzverlust

Saarbrücken. Die an Allerheiligen (01.11.2011) von einer 22-jährigen angezeigte versuchte Vergewaltigung war offensichtlich vorgetäuscht.

Die junge Frau wurde in den frühen Morgenstunden an Allerheiligen von einer Anwohnerin der Straße „Herrenschwamm“ in Düppenweiler in völlig verstörten und traumatisierten Zustand in einem Gebüsch aufgefunden.

Aufgrund der glaubhaften Schilderungen der Geschädigten sowie der objektiven Feststellungen (zerrissene Kleidung, Verletzungen im Gesicht) erfolgten Ermittlungen zur Tataufklärung durch Beamte einer bei der Kriminalpolizeiinspektion (KPI) eingerichteten Ermittlungsgruppe (9 Beamte).

Nach Veröffentlichung eines Phantombildes wurden zahlreiche Hinweise bearbeitet, über 30 Personen vernommen sowie eine Vielzahl von DNA Spuren angelegt und überprüft. Daneben wurden zwei, letztendlich nicht Tatbeteiligte, festgenommen.

Die mutmaßliche Geschädigte, die bei ihrer Version des Tatgeschehens im Zuge mehrerer Vernehmungen blieb, räumte bei einer neuerlichen Vernehmung erst am heutigen Morgen ein, dass sie die angezeigte Tat frei erfunden habe. Als Motiv gab sie an, auf dem Weg zur Arbeit, wie in der Vergangenheit bereits mehrfach geschehen,  erneut einen Kreislaufzusammenbruch erlitten zu haben. Da sie Angst um ihren Arbeitsplatz wegen ihrer gesundheitlichen Probleme habe, inszenierte sie dann die Vergewaltigung.

Die Frau erwarten Ermittlungsverfahren wegen Vortäuschen einer Straftat und Verdacht der falschen Verdächtigung.
Landespolizeidirektion Saarland
Pressestelle
Mainzer Straße 134-136
66121 Saarbrücken

Mittwoch, 16. November 2011

Weitere Festnahme nach Handgranatenexplosion in Saarbrücken-Burbach



Pressemitteilung vom 16.11.2011 - 12:00 Uhr

Hintergründe der Tat bleiben weiter unklar

Ermittler des Landeskriminalamtes haben dieser Tage einen 33-jährigen Mann aus Völklingen festgenommen. Er soll nach bisherigen Erkenntnissen an dem Handgranatenanschlag auf ein Wettbüro in Saarbrücken-Burbach im Mai dieses Jahres mitgewirkt haben.

Bei der Explosion der Handgranate war in der Nacht zum 29. Mai 2011 ein Sachschaden in Höhe von ca. 50.000,- Euro entstanden. Personen waren nicht zu Schaden gekommen. Bereits nach wenigen Tagen konnten die Ermittler der bei der Kriminalpolizeiinspektion eingerichteten Sonderkommission „Wette“ einen 34 Jahre alten Mann aus Saarbrücken festnehmen. Experten der Kriminaltechnik hatten genetische Spuren des Mannes an Fragmenten der explodierten Handgranate nachgewiesen. Der 34-Jährige befindet sich seither in Untersuchungshaft.

Fahnder des LKA-Dezernates für Organisierte Kriminalität haben im Juni in Anbetracht der besonderen Umstände des Falles die weiteren Ermittlungen übernommen. Vorgestern nahmen sie in einer Gaststätte in Saarbrücken-Burbach einen weiteren Tatverdächtigen fest. Es handelt sich um einen 33-jährigen italienischen Staatsangehörigen aus Völklingen. Der Mann soll nach bisherigen Erkenntnissen den Anschlag gemeinsam mit dem bereits inhaftierten Verdächtigen begangen haben.

Nach seiner Vorführung beim Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Saarbrücken wurde der 33-Jährige in die Justizvollzugsanstalt Saarbrücken eingeliefert. Er hat bisher keine Angaben zur Tat gemacht.

Über die Motive, die Antrieb für den Anschlag gewesen sind, liegen den Ermittlern nach wie vor keine Erkenntnisse vor.




Landeskriminalamt Saarland
Pressestelle
Pressemeldung 28/2011
Hellwigstraße 14
66121 Saarbrücken

Sonntag, 6. November 2011

Von schiefen Bildern in einer schrägen Welt

oder: Warum das Bild vom Rettungsschirm falsch gebraucht wird, aber letztendlich doch richtig ist

Nun zeichnet sich die etablierte Journaille in der Vergangenheit nicht eben durch hohe Kritikfreudigkeit aus. Das lässt sich leicht dadurch nachweisen, dass unreflektiert nachgelallt wird, was die Pressestellen von Parteien und Regierungsbehörden auswerfen. Beispiele finden sich beim täglichen Gang durch die Presselandschaft zuhauf und bedürfen keiner weiteren Bebeispielung. Verheerend wird es allerdings, wenn Metaphern unbedacht übernommen und in den allgemeinen Sprachgebrauch eingeführt werden. So geschehen mit dem unsäglichen Rettungsschirm, der in jüngster Vergangenheit immer dann bemüht wird, wenn dem Steuerzahler zum Wohlerhalt einer entmoralisierten und unverschämten Finanzelite in die Tasche gelangt werden soll.

Was genau ist denn ein Rettungsschirm? Ein Rettungsschirm ist mitnichten ein Regenschirm, der aufgespannt wird, wenn Niederschlag droht. Obwohl selbst dieses Bild schiefer hängen würde, als das Bild in dem bekannten Loriot-Sketch, wird es dennoch oft in diesem Sinne gebraucht. Denn oft genug wird hier davon gesprochen, besagten Schirm aufzuspannen, was mit einem Regen- oder Sonnenschirm möglich ist, nicht jedoch mit einem Rettungsschirm.

Dabei dient ein so falsch verstandener Schirm dem Schutz des Feuchtigkeitsphoben, wenn er unverschuldet in ein Unwetter gerät. Von Unverschuldheit kann jedoch im Fall der Banken nicht die Rede sein. Wollte man hier ein Bild bemühen, so dann doch das der Gummistiefel, die der Bauer überstülpt, wenn er durch die eigene (oder Eigenvieh produzierte) Gülle watet. So wäre es denn wünschenswert, dass wenn überhaupt im Falle der Bankenrettung von Gummistiefeln gesprochen werde, zumal dies impliziert, dass sie in der selbst produzierten Scheiße auch selbst umherwaten mögen, im besten Falle mit finanzmarktkonformen Mistgabeln ausgestattet...

Ein Rettungsschirm hingegen dient dazu, einem ungewollten freien Fall Einhalt zu gebieten. Man öffnet ihn vermittels einer Reißleine. Dann nämlich wenn der normale Fallschirm die Öffnung verweigert und man zuvor einen zusätzlichen Rettungsschirm angelegt hat. Der Versuch einen Rettungsschirm erst dann anzulegen, wenn er gebraucht wird, ist zum Scheitern verurteilt. Doch lassen wir dieses Detail vorerst einmal außer Acht und wenden uns lieber der Tatsache zu, dass es im Falle eines Fallschirmsprungs ohnehin schon gegeben ist, dass sich der Springer gewollt in eine Situation erhöhten Risikos begibt. Das sei ihm auch gegönnt - siehe Möllemann -, wenn er dabei nicht Dritte in Gefahr bringt oder gar in Mitleidenschaft zieht.
Im Falle der Bankenrettung ist es jedoch so, dass - wir wollen das Bild des Fallschirmspringers weiter bemühen - der Fallschirmspringer Unbeteiligte arglistig in ein Flugzeug lockt und sie in einer gewissen Höhe ebenso arglistig aus dem Flugzeug stößt. Da die so Getäuschten möglicherweise überhaupt keine Lust verspüren, sich dem Nervenkitzel eines freien Falls hinzugeben, nun aber schonmal in der Luft mit hoher Geschwindigkeit dem Boden entgegensausen - natürlich ohne Fallschirm -, werden sie, die Gesetzte der Physik sind da rigoros, mit hoher Wahrscheinlichkeit bei Ankunft auf der Erde zerplatzenderweise ihr Leben aushauchen.

Dass die Politik derweil den Fallschirmspringern, die sicher am offenen Schirm in einer weniger lebensgefährlichen Geschwindkeit gen Erdeboden schweben, zur Rettung der aus dem Flieger Geschubsten, einen Rettungschirm dazugeben (verbunden mit einem hohen Aufwand, da - s.o. - der Rettungsschirm ja erst bei Eintritt einer Krisensituation angelegt wird), hilft den frei Fallenden wenig bis gar nicht. Das liegt daran, dass der  Rettungsschirm den Falschen angelegt.  Diejenigen, die sicher am Fallschirm hängen brauchen keinen Rettungsschirm. Eine Einsicht, die - wenn man das Bild einfach mal fertig denkt - offensichtlich ist. In der Realität würde der Versuch einen Herabstürzenden dadurch zu retten, dass man demjenigen, der seinen Sturz verursacht hat, einen Rettungsschirm umhängt, mindestens Unverständnis ernten, wenn nicht eine Einweisung in eine Anstalt für Schwachsinnige für denjenigen zur Folge haben täte, der eine solche Operation vorschlägt.

Dennoch wird diese Metapher starrsinnig von allerwelt benutzt. Zu Entschuldigen ist das für Medienmenschen, deren Werkzeug nicht nur die Vernunft, sondern auch die Sprache sein sollte, nicht. Dass Otto-Normal-Nachrichten-Konsument diese schräge Metapher übernimmt, mag möglicherweise daran liegen, dass der Metapher, eine Wahrheit innewohnt: wie man es auch dreht und wendet, der Weg den man, mit oder ohne Rettungsschirm nimmt, ist der Weg nach unten. 

Abschließend muss festgestellt werden, dass die Metapher vom Rettungsschirm - wenn auch so nicht gemeint - letztendlich doch zutreffend ist... leider!

Vor dem Umgang mit Metaphern muss deshalb gewarnt werden!

jolx 6/11/2011




Dienstag, 18. Oktober 2011

V like Occupy

Remember, remember...

Verkehrskontrolle führte zur Sicherstellung von acht Kilo Heroin


Verkehrskontrolle führte zur Sicherstellung von acht Kilo Heroin




Pressemitteilung vom 18.10.2011 - 15:30 Uhr

35-jähriger Rumäne in Untersuchungshaft

Beamte der Polizeibezirksinspektion Merzig haben am Montagabend im Rahmen einer Verkehrskontrolle acht Kilo Heroin sichergestellt. Der Eigentümer der Drogen wurde festgenommen.

Die Beamten überprüften gegen 19 Uhr auf der Bundesautobahn 8 in Höhe des Pellinger Tunnels den Fahrer eines Audi A 1. Da der 35 Jahre alte rumänische Staatsangehörige aus Bad Dürkheim widersprüchliche Angaben zu dem von ihm genutzten Auto machte, wurden die Merziger Polizisten misstrauisch. Bei einem Blick in den Kofferraum des Mietwagens wurde den Beamten schnell klar, dass sie einen Volltreffer gelandet hatten. Unter einer Decke versteckt lagen dort mehrere Päckchen mit insgesamt acht Kilo Heroin. Der 35-Jährige wurde vorläufig festgenommen.

Rauschgiftfahnder des Landeskriminalamtes Saarland haben die weiteren Ermittlungen übernommen.

Der Festgenommene wurde heute Mittag dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Saarbrücken vorgeführt. Nach Erlass eines Haftbefehls erfolgte seine Einlieferung in die Justizvollzugsanstalt Saarbrücken.


Landeskriminalamt Saarland
Pressestelle
Pressemeldung 25/2011
Hellwigstraße 14
66121 Saarbrücken

Mittwoch, 31. August 2011

[... Gombard der Schräge saß gemeinsam mit einer kleinen Gruppe Tagediebe rund um das lodernde Feuer. Es war Nacht als ihn die Nachricht erreichte. Sie köpfte Siegbert den Fröhlichen sauber und Gombard hatte seine Not damit, das vollgeblutet Pergament, das um den Boomerang gewickelt war, noch entziffern zu können... Doof war auch, dass Siebgerts Kopf ins Feuer rollte und der Rum in seinem Mund eine Stichflamme verursachte, die Haare ebenfalls Flammen schlugen und alles irgendwie verkohlt roch. Also, nicht lecker verkohlt, wie ein Braten sondern anders. Nicht schön! Augen wurden weiß und platzten auf. Sch...

… heiß! Tullmann schreckt hoch... Was für ein Scheiß! Männo! Mit der Kippe eingepennt! Verflucht seist Du, Idiot! Irgendwann gehst Du drauf! Irgendwann! Hundertpro! Wuff. Weg! So, was war? Verpeilt! Quelles heures? Hä? Keine Kippe. Auch das nur geträumt? Unklar alles!

Satsche Segen liegt zerstört im Sitzkissen. Irgendwie gefaltet, wie hingeworfen und liegen gelassen. Sein Kinn klebt auf seiner Brust. Er hat einen weißen Fleck auf der Schulter. Da, wo sein Sabber aufs Hemd getropft und getrocknet ist. Sein Genick ist gebrochen oder zumindest angerissen. Fühlt sich zumindest so an. Kopf heben ist noch nicht. Erst Augen aufen. Arbeit genug schon.  Aus purer Bösartigkeit springt der Radiowecker an: „... hier noch eine Gefahrenmeldung: Vorsicht! Aus ihrem Radio kommt gefährlich schlechte Musik. Und Achtung auf der B51 zwischen Hey unn Loh, dort befindet sich ein Kirschkuchen auf der Fahrbahn.“

„Wa? Kirschkuchen?“, brabbelt Satsche verzerrt.

„Hirschkuh! Du Pimmel!“, knurrt Tullmann, ins Kissen versunken.

„Was soll ich denn mit ner Hirschkuh? Dachte es gäb Kirschkuchen. Obwohl ich davon bestimmt kötzeln müsst...“

„Und von ner Kirschkuh nich?“

„Was ist denn 'ne Kirschkuh?“

„Nein, 'ne Hirschkuh..., Manno! Ich glaub ich wart noch mit dem Tag...“

„Deal!“

„... oder Kaffee!“

„Kaffee! Wo?“

„Auf der B51!“

„Geil!“  




>>...] (aus: "Die ziemlich langweiligen, genau genommen sogar nervigen Abenteuer des Tullmann Rock" / Ergänzungsband 1: Warum alles begann / S.23ff., J. Laux, Pornographische Bibliothek Paris - Bous - Bagdad)

Nur auf Verdacht

„Nicht abergläubig zu sein, bringt Unglück!“, dachte er so bei sich und freute sich darüber, was man alles denken kann, wenn man nur will. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass abergläubig sein, Glück bringt. Das Wort Aberglaube ist allerdings an und für sich schon aberwitzig. Das ist, als ob ein Verrückter einem anderen Verrückten erzählt, dass dessen Verrücktheit doch viel verrückter sei, als die eigene. Denn der Aberglaube ist ja per se ein Irrglaube (noch so ein Wort). Im Gegensatz zum Glaube! Man stelle sich das einfach mal folgendermaßen vor: Da erzählt einer, der glaubt, dass es ein Überwesen gibt, das alles weiß, überall und immer ist, alles kann und alles gemacht hat, jemandem, dass es totaler Unfug sei, zu glauben, unter eine Leiter hindurchzugehen, bringe Unglück. Das macht Sinn. Oder eher Unsinn. Aberglaube und Irrglaube sind eigentlich überflüssige Worte, es sei den es gibt eine Gruppe „Glaubiger“, die für sich in Anspruch nehmen, dass ihr „Glaube“ eigentlich „Wissen“ sei, das allerdings passender Weise keinerlei Kausalität, Logik, Sinn oder Verständnis voraussetzt, sondern allem voran blindes Vertrauen. Trauen verhält sich zu vertrauen wie tun zu vertun, sagen zu versagen, bieten zu verbieten, meinen zu vermeinen, laufen zu verlaufen, gessen zu vergessen... Es gibt – so viel ist sicher - immer die eine letzte Antwort auf alle Fragen. Im Anfang war das Wort und im Ende ist die Antwort... Endwort. Aberwort. Abergott, Aberwissen, Aberwelt, Abermensch, Abersinn. Barbapapa, Barbamama, Batbawum, Barbabo, Barbalala...
lx

Montag, 29. August 2011

Inflationsrate an der Saar weiterhin bei 2,5 Prozent

Pressemitteilung vom 29.08.2011 - 14:00 Uhr

Margarinepreise seit 2005 am stärksten gestiegen

Die Inflationsrate im Saarland lag im August 2011 wie bereits in den beiden Vormonaten bei 2,5 Prozent. Nach Angaben des Statistischen Amtes wurde die kritische Inflationsmarke von 2 Prozent im Saarland damit bereits zum fünften Mal in Folge überschritten. Mit einem aktuellen Stand von 110,7 (Basis 2005 = 100) blieb der Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vormonatswert unverändert.

Maßgeblichen Einfluss auf die Jahresinflationsrate hatte die Entwicklung der Energie- und Kraftstoffpreise. Trotz der jüngsten Entspannungen vor dem Hintergrund der sich eintrübenden Konjunkturaussichten kostete Haushaltsenergie im August im Schnitt 9,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Besonders stark hat sich Heizöl mit einem Plus von 22,2 Prozent verteuert. Bei den Kraftstoffen betrug der Preisanstieg 11,2 Prozent.

Leicht überdurchschnittlich verlief auch die Preisentwicklung bei Nahrungsmitteln (+ 2,7 %). Verteuert haben sich unter anderem frischer Fisch (+ 12,4 %), Rindfleisch (+ 10,1 %), Butter (+ 10,1 %) und Vollmilch (+ 7,8 %). Besonders kräftig langten wieder die Margarineproduzenten zu. Hier stiegen die Preise im Vorjahresvergleich um durchschnittlich 18,6 Prozent an. Damit kostet das industriell hergestellte Streichfett zurzeit 63,5 Prozent mehr als im Jahr 2005. Im Vergleich mit allen übrigen Waren und Dienstleistungen, die in die Indexberechnung eingehen, ist Margarine somit am teuersten geworden.

Moderat fiel hingegen der Anstieg der Wohnungsmieten (ohne Nebenkosten) um 0,7 Prozent aus.

Mit dem Anstieg des Teilindexes für das Bildungswesen um 11,5 Prozent kommt  im Wesentlichen der Wegfall der Beitragsfreiheit für das dritte Kindergartenjahr im August 2011 zum Ausdruck.


Quelle: Mein Saarland

Dienstag, 16. August 2011

Kabinett beschließt: Außengastronomie darf eine Stunde länger öffnen


Pressemitteilung vom 16.08.2011 - 14:30 Uhr

Hartmann: „Gastronomen und Besucher profitieren“

Speise- und Schankwirtschaften dürfen ihre Außengastronomie bald täglich bis 24 Uhr betreiben.

Das hat das saarländische Kabinett beschlossen. Die neue Regelung verlängert den zulässigen Zeitraum für den Betrieb der Außengastronomie an Werktagen unter der Woche um eine Stunde. Sie gilt in Kern-, Dorf- und Mischgebieten, Gewerbe- und Industriegebieten sowie in besonderen Wohngebieten wie etwa dem Sankt Johanner Markt. „Die neue Regelung bietet Gastronomen bessere Verdienstchancen und verbessert das Freizeitangebot“, so Dr. Christoph Hartmann, Minister für Wirtschaft und Wissenschaft. „Die Gastronomie an der Saar ist zudem ein wichtiger Faktor für den Saar-Tourismus. Gleichzeitig garantieren die Vorschriften zur Lärmimmission, dass die Flexibilisierung nicht zur Belastung für Anwohner wird.“
Beibehalten wurde die Befugnis der Gemeinden, durch Verwaltungsakt oder durch Allgemeinverfügung das Ende der Betriebszeit wieder bis auf 22 Uhr vorzuverlegen, wenn dies zum Schutz der Nachbarschaft vor Lärm geboten ist.
In den übrigen Gebietstypen, also in Kurgebieten, Gebieten für Krankenhäuser und Pflegeanstalten sowie reinen Wohngebieten, allgemeinen Wohngebieten und Kleinsiedlungsgebieten, ist das Ende der Betriebszeit für den Außenausschank wieder um eine Stunde vorverlegt worden. Ist eine Belästigung der Nachbarschaft durch den Außenausschank nach 22 Uhr jedoch nicht zu erwarten, hat die Gemeinde die Befugnis, durch Verwaltungsakt oder durch Allgemeinverfügung das Ende der Betriebszeit auf Antrag auszudehnen.

© Saarland.de - Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft

Donnerstag, 11. August 2011

Einhundert Euro für die vermeintliche Freigabe eines Computer





Pressemitteilung vom 11.08.2011 - 13:05 Uhr

Die Polizei warnt vor Erpressung im Internet und gibt Hinweise für Betroffene

Saarbrücken. In den letzten Monaten haben viele Geschädigte (seit April rund 100, täglich steigend) aus dem gesamten Saarland bei der Polizei Anzeige erstattet. Alle Betroffenen wurden Opfer der gleichen Masche. Beim Surfen im Internet öffnete sich ein Pop-Up-Fenster mit dem rechtswidrig verwendeten Logo der "Bundespolizei".

Im Folgenden wurde behauptet, dass von dem benutzen Computer strafbare Handlungen ausgegangen seien. Regelmäßig wurden der Besitz bzw. die Verteilung kinderpornografischen Materials sowie der Versand von E-Mails mit terroristischem Hintergrund in diesem Zusammenhang genannt. Erst nach Zahlung einer "Strafe", in Höhe von 100 Euro, werde der Computer wieder entsperrt. Dazu wurden digitale Bezahldienste gleich mit angeboten. Die Seite konnte nicht mehr geschlossen werden.

Die meisten Geschädigten leisteten keine Zahlung, der materielle Schaden blieb dadurch insgesamt sehr gering. Die Betroffenen hatten immerhin den Aufwand, das Virus-Programm von der Festplatte ihres PC zu entfernen. Hilfe und detaillierte Informationen hierzu bietet das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik unter der Telefonnummer 01805-274100 (Die Kosten für einen Anruf betragen 14 ct/Minute aus dem deutschen Festnetz und maximal 42 ct/Minute aus dem Mobilnetz) und im Internet unter www.bsi-fuer-buerger.de und www.buerger-cert.de/archiv im Artikel "Erpressungsversuche durch Schadsoftware: Verbreitung durch Drive-by-Exploits" unter Extraausgabe "Sicher Informiert" vom 19.04.2011.

Das Erscheinen solcher "Ransomware"-Schadprogramme ist nicht neu. Bereits am 19.05.2011 warnten die Bundespolizei und das Bundeskriminalamt vor dieser Erpressungsvariante in einer Pressemitteilung. Vor dem Hintergrund der aktuellen Fälle im Saarland rät die Landespolizeidirektion:

§  Zahlen Sie auf keinen Fall auf solche Weise geforderte Geldbeträge (Eine Zahlung führt auch nicht zur „Freigabe“ ihres PC).

§  Verwenden Sie ein Virenschutzprogramm und aktualisieren Sie es regelmäßig.

§  Betroffene sollten in jedem Fall Anzeige bei der Polizei erstatten.
Landespolizeidirektion Saarland

Donnerstag, 14. Juli 2011

Toter in St.-Elisabeth-Klinik Saarlouis starb an Drogencocktail

Saarbrücken / Saarlouis. Die Ursache für den Tod des 33-jährigen Mannes aus Dillingen, der am gestrigen Mittwoch (13.07.2011), kurz nach Mitternacht, von vier Personen zur Notaufnahme der St.-Elisabeth-Klinik in Saarlouis verbracht wurde steht jetzt fest.
Eine bei der Rechtsmedizin der Uniklinik Homburg durchgeführte Obduktion ergab, dass der aus der Ukraine stammende Mann an den Folgen eines Drogencocktails gestorben ist. Er ist damit das 7. Drogenopfer, das die Polizei im Saarland für das Jahr 2011 registriert.
Landespolizeidirektion Saarland

Mittwoch, 13. Juli 2011

Toten zur St. Elisabeth-Klinik Saarlouis "verbracht"

Pressemitteilung vom 13.07.2011 - 15:35 Uhr


Saarbrücken. Heute, kurz nach Mitternacht, fuhren vier Personen mit einem dunklen Fahrzeug an der Rampe der Notaufnahme zur St. Elisabeth-Klinik vor und wiesen auf eine männliche Person im Fond ihres Fahrzeuges hin, die dringend ärztliche Hilfe benötige.
Trotz sofort eingeleiteter Hilfemaßnahmen konnte nur noch der Tod des Mannes festgestellt werden. Die zunächst unbekannten Personen (zwei Männer und zwei Frauen) verließen während der Reanimationsmaßnahmen die Örtlichkeit.
Im Zuge der Ermittlungen durch Beamte der Kriminalpolizeiinspektion (KPI) konnte der Tote als ein 33-Jähriger Ukrainer mit Wohnsitz in Dillingen identifiziert werden.
Ebenso gelang es, die Identität der vier Fahrzeuginsassen und das Fahrzeug zu ermitteln.

Für den morgigen Donnerstag (14.07.2011) ist zur Feststellung der Todesursache eine Obduktion vorgesehen.
Die Ermittlungen zu dem Fall dauern an.
Landespolizeidirektion Saarland

Leichenfund im Saarbrücker Stadtteil Burbach

Pressemitteilung vom 13.07.2011 - 14:25 Uhr

Saarbrücken. Am gestrigen Dienstagnachmittag (12.07.2011), gegen 16:00 Uhr, fanden Beamte der Polizeiinspektion Saarbrücken-Burbach in der Wohnung eines Mehrfamilienhauses die Leichen einer 36-jährigen Frau und deren 2-jährigen Sohnes.
Vorausgegangen waren Mitteilungen über eine starke Geruchsbelästigung von Nachbarn an die Hausverwaltung.
Nach dem die Berufsfeuerwehr Saarbrücken die Wohnung geöffnet hatte, fanden die Beamten die Leichen der Frau und des Kindes.
Aufgrund der Verschlusssituation der Wohnung, die von innen verriegelt war, bestehen derzeit keine Hinweise auf ein eventuelles Fremdverschulden.
Für den heutigen Nachmittag ist eine Obduktion vorgesehen. Die Ermittlungen der Kriminalpolizeiinspektion (KPI) dauern an.
Landespolizeidirektion Saarland

Ingo sagt: "Dot sei Dank"

Und da hat er recht, denn das Saarland bekommt endlich ein eigenes After-dot: nämlich .saarland. Ab 2013 steht die domaine-Endung zur Verfügung. Ich bin begeistert, frage mich aber, warum?

Warum nicht:
.hauptsachguttgess
.geschaffthannmirschnell
.hannichdieflemm
.dodruffdodruffsinnmirebisschjestolz

.saarland ist doch viel zu praktisch und kurz.

Noch besser wären Ortskennungen:
.saarbruecken
.schattertriesch
.SpiesenElversberg
.dorfimwarndt
.schmelzaussen
.losheimamsee
.diefflen

Die Internetadresse der Landesregierung wird dann www.saarland.saarland. Wow! Das rockt!

Heißt das eigentlich, dass dann auch
.thueringen
.sachsenanhalt
.mecklenburgvorpommern
.rheinlandpfalz
.badenwuerttemberg
etc. gibt?

Auf jeden Fall wird jetzt alles gut für's Saarland, schließlich ist das ein globales Signal, dass es uns auch in Zukunft noch als eigenständiges Land gibt, wenn auch möglicherweise irgendwann nur noch virtuell...

Oder wie der Ingo so treffend sagte: "Dot sei Dank!"

Bexbach, Spinnen und Bananen

Öffentliche Bekanntmachung:
Auf Unvorhersehbares ist ausschließlich affektiv zu reagieren. Behörden agieren nicht mehr, sondern überreagieren nur noch. Grundsätzlich gilt das Mehr-davon-Prinzip: Hilft eine Intervention nicht, wird einfach die Dosis erhört. Augenmaß ist nicht notwendig!

Eine derartige Dienstanweisung würde erklären, warum ein kompletter Supermarkt unter Nervengas (DiChlorVos) gesetzt und mehrere Tage gesperrt wird, nur um eine angeblich dort entlaufene Bananenspinne zur Strecke zu bringen. Zugegebener Maßen könnte es auch sein, dass man den zahlreichen Journalisten, die extra angereist sind, auch etwas bieten wollte. Nicht, dass es nachher heißt: Die Saarländer, die kriegen ja gar nix auf die Kette.

Folgende Fragen sind abzuwinken:
Was passiert mit dem Kontaktgift DiChlorVos?
Gelangt es ins Abwasser oder in die Luft oder löst es sich einfach spurlos auf, wie mancherorts die Vernunft?
Warum hat man den Markt nicht gleich niedergebrannt oder einbetoniert oder beides?
Und Bexbach gleich mit?

"Lasst uns umkehren, Männer. Das hier ist Spinnenland!"

Dabei wäre es so einfach gewesen, die Spinne - so denn überhaupt eine da war - zu fangen. Ein guter Spinnenjäger hätte dem Tier einfach dort aufgelauert, wo es her gekommen ist und es dort in den Spinnen-Orkus geschickt... im Sommerloch!

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Nach "Snakes and Ladders" kommt jetzt der neue Spielspaß für die ganze Familie: "Spiders and Bananas". Begeben Sie sich auf die abenteuerliche Reise durch einen Lebensmittelmarkt: Überall lauern Gefahren! Bringt Sie die tödliche Spinne aus der Bananenkiste um oder Reste von Nervengas auf den Bio-Kartoffeln. Schaffen Sie es aus dem Markt heraus, bevor die Behörden ihn für immer schließen. Finden Sie es heraus und kaufen Sie jetzt "Spiders and Bananas". Exklusiv in Ihrem REWE Einkaufsmarkt.


P.S.: In Tarantula hatte übrigens Clint Eastwood sein Film-Debut als einer der Kampfjetpiloten. Dank Sauerstoffmaske leider kaum zu erkennen!

Mittwoch, 6. Juli 2011

In Dillingen gehen die Wasseruhren anders...

Die Zeiten, da sich städtische Beitriebe nach Gutsherrenart über berechtigte Nachfragen ihrer Kunden hinwegsetzen konnten, sind lange gezählt. Das Problem ist, dass immer mehr Kunden das inzwischen leben, nur manche eben manche städtichen Betriebe eben nicht, wie man am Beispiel der Dillinger Stadtwerke sieht.

Dort hatte ein Kunde, nachdem er vermutete, in seinem Keller sei eine überdimensionierte Wasseruhr eingebaut worden, um Aufklärung bei den zuständigen Wasserwerken gebeten. Die auch prompt am kommenden Tag, zwar eine Stunde später als vereinbart, aber immerhin, einen Techniker raus geschickt hatten, der für Aufklärung sorgen sollte. Der war jedoch nicht in der Lage, den technischen Nachweis zu erbringen, dass die eingebaute Wasseruhr zum Verbrauch des Haushalts passt. Stattdessen wurde der Kunde mit Aussagen beruhigt wie: Das werde schon stimmen, sonst habe man ja 1.600 Wasseruhren falsch eingebaut. Das Prinzip: Weil nicht sein kann, was nicht sein darf!

Daraufhin geschah über Wochen nichts, außer, dass auf erneute schriftliche Nachfrage, der Versuch gestartet wurde, den Kunden lapidar abzuspeisen. Erst als die Medien eingeschaltet wurden, wurden die Stadtwerke unruhig. Nervöse Anrufe der Stadtwerke bis hin zum Bürgermeister folgten nun. Schließlich passt der unangenehme Vorgang nicht wirklich gut in den Bürgermeisterwahlkampf. Das hätte man sich vorher überlegen können. Die Zeit dazu war da.

Faktisch geht es darum, dass in besagtem Haus (und nicht nur dort) im vergangenen Jahr eine alte Wasseruhr vom Typ Qn=2,5 gegen eine neue vom Typ Q3=4 ausgetauscht wurde. Egal wie man es dreht, für einen Zwei-Personenhaushalt einfach zu groß. Zwar sind die Angaben Qn und Q3 nicht deckungsgleich. Angegeben werden hier im Prinzip die durchschnittlichen Wassermengen pro Stunde für die die Wasseruhr brauchbare Messwerte liefern soll. Sicher ist aber, dass für einen Zwei-Personen-Haushalt die kleinste Wasseruhr - und selbst die ist nicht wirklich geeignet - zur Anwendung kommen sollte und das wäre eine Q3=2,5. Wirklich genau messen allerdings nur Ringkolbenzähler, bei denen es nicht zu trägheitsbedingten Nachläufen kommt, die - bei haushaltsüblichen Entnahmen von Kleinmengen - zu einer Abweichung von bis zu 15 Prozent zu Ungunsten des Kunden führen. Eine Ungenauigkeit von "ein paar Euro", so die Stadtwerke Dillingen, dazu schriftlich. Ärgerlich ist in diesem Zusammenhang, dass die "paar Euro" gleich ein paar Euro mehr werden, weil ja auch die Abwasserabgaben direkt an den Wasserverbauch gekoppelt sind. Ist der um 15 Prozent zu hoch, wirkt sich das direkt auf die bedeutend kostspieligeren Abwasserkosten aus. Aber mit anderer Leute Leder, ist ja bekanntlich gut Riemen schneiden.

Klar ist aber auch, dass es sich hier um kein Eichungsproblem handelt, da die Uhren im  vorgesehenen Arbeitsbereiches wahrscheinlich innerhalb der Toleranz von max. +/- 5 Prozent arbeiten. Vielmehr geht es darum, dass selbst die kleinsten Wasseruhren (Q3=2,5) in vielen der normalen, kleineren Haushalte unterhalb der geeichten und dokumentierten Wassermenge arbeiten und somit überhaupt keine Erkenntnisse vorliegen, innerhalb welcher Toleranzen hier gemessen wird. Die so ermittelten Verbrauchsmengen genügen deshalb eigentlich einer ordentlichen Rechnungslegung nicht im geringsten. Selbst dann nicht, wenn der kleinstmögliche Zähler eingebaut ist. Von einem zu großen, ganz zu schweigen.

Die genaueren Ringkolbenzähler, die bauartbedingt nicht nachlaufen, sind allerdings teurer als die derzeit verwendeten Flügelradzähler und werden deshalb nicht verwendet... Teurer für die Stadtwerke im doppelten Sinne: erstens kosten sie mehr und zweitens rechnen sie zugunsten der Kunden genauer ab. Obwohl: Die paar Euro...

Nach mehreren Veröffentlichungen zu dem Thema in der SZ und im SR zeigt sich, dass das Problem der überdimensionierten Wasseruhren kein reines Dillinger Problem ist, obwohl man hier mit der Problematik besonders "klug" umgegangen ist. Dass viele "richtige" Flügelradzähler, dennoch keine belastbaren Messergebnisse liefern ist ein systemimmanentes Problem, das leicht gelöst werden könnte: Einfach in Zukunft die genaueren Ringkolbenzähler einsetzen und gut ist.

Interessant an der Reaktion der Dillinger Stadtwerke ist u.a., dass sie sich für ihr langes Schweigen damit entschuldigt hatten, dass sie erst beim Hersteller die notwendigen Daten abrufen mussten – wohlgemerkt: nachdem die Wasseruhren bereits eingebaut waren und erst nachdem Beschwerden bzw. Rückfragen von Kunden kamen. Dass die Einbauquittung des betroffenen Kunden eine Wasseruhr Qn=2,5 dokumentiert obwohl eine größere Qn=4 eingebaut wurde, lässt Raum für mannigfaltige Spekulationen über die Motivation der Stadtwerke. Wurde hier möglicherweise sogar wider besseres Wissen gehandelt? Oder sind einfach nur Dilettanten am Werk? Und was wäre schlimmer?

Dass nun äußerst kompetent darauf hingewiesen wird, dass man die Eichung der Uhren gerne überprüfen könne, zeigt nur, dass die Problematik dort noch nicht verstanden werden wollte oder konnte. Wobei in diesem speziellen Falle "Will-nicht" möglicherweise auch in der "Kann-nicht"-Straße wohnt. Zum leichteren Verständnis dazu ein Bild: Wer auf einer LKW-Waage 100 Gramm Zucker abwiegen möchte, bekommt möglicherweise Messfehler. Das Problem ist hier nicht die Eichung der LKW-Waage, sondern die Tatsache, dass sie nicht zum Abwiegen von geringen Mengen Zucker gebaut wurde.

So subtil wie eine Kakerlake auf einem weißen Teppich ist in diesem Zusammenhang auch, dass hier - bestimmt bei dem ein oder anderen Kunden Wirkung zeigend - mit einer Kostenkeule von 150 Euro hantiert wird, für den Fall, dass der Kunde eine Eichung wünscht, und diese – erwartungsgemäß – bestanden wird. Hier wird mehr oder weniger geschickt von der eigentlichen Problematik überdimensionierter und ungeeigneter Zähler abgelenkt.

Tatsächlich ist es aber wohl so, dass sich die Stadtwerke Dillingen (und wahrscheinlich nicht nur die) auf Kostenrückforderungen seitens ihrer Kunden einstellen sollten.

Pfff, die paar Euro...



     

Ein bisschen Bürgermeister-Wahlkampfhilfe aus Saarbrücken?

Bürgermeister Franz-Josef Berg erhält für die Stadt Dillingen einen Bescheid in Höhe von 250.000 Euro für die Feuerwehr Diefflen aus den Händen von Innenminister Stephan Toscani

 Pressemitteilung vom 06.07.2011 - 08:30 Uhr

Stephan Toscani, Minister für Inneres und Europaangelegenheiten, überreichte Franz-Josef Berg, Bürgermeister der Stadt Dillingen, heute einen Bewilligungsbescheid für eine Bedarfszuweisung in Höhe von 250.000 Euro.

Das Geld fließt in den Umbau und in Erweiterungsmaßnahmen am Feuerwehrgerätehaus im Stadtteil Diefflen. Der Umbau wird damit in den kommenden zwei Jahren zu 50% vom Innenministerium gefördert.

„Der Umbau wurde notwendig, nachdem ein Brandschutzgut-achten zu dem Ergebnis kam, dass die Räumlichkeiten in der Dieffler Wache derzeit zu beengt seien“, so Bürgermeister Franz-Josef Berg. „Zudem wurden neue Fahrzeuge für die Feuerwehr Diefflen angeschafft, so dass die jetzige Fahrzeughalle zu klein für den Fuhrpark ist, und entsprechend angepasst werden muss.“

Innenminister Stephan Toscani: „Durch die geplanten Maßnahmen werden sich die Arbeitsbedingungen für die Feuerwehrleute im Dillinger Stadtteil Diefflen deutlich verbessern. Im Ernstfall kann jede Sekunde zählen. Daher ist es uns ein Anliegen, die Rahmenbedingungen für die Arbeit der freiwilligen Helferinnen und Helfer zu optimieren. Damit erhöht sich auch die Sicherheit der Menschen im Saarland.“

Mittwoch, 29. Juni 2011

Saarbrücker Zeitung Watch Watch

Eigentlich schon lange überfällig, so ein Blog. Denn zu bewatchen gibt es bei der SZ mit Sicherheit genug. Schade nur, dass der Saarbrücker Zeitung Watch bis jetzt eher etwas bemüht und (leider, leider) sehr belehrend daher kommt.
Der Zeigefinger erectus schafft immer Distanz und Nachhilfe in Journalismus interessiert nicht wirklich. Viel lieber würde ich zum Beispiel lesen, dass Bous jetzt einen eigenen Lokalteil in der SZ hat (Siehe Titel-Seite des Mantels für den Lokalteil Saarlouis heute, 29. Juni) bevor hier altklug ein journalistischer Online-Workshop angeboten wird.
Klar startet der Blog erst, und das ist nur ein erster Eindruck, aber eine gewisse Gelassenheit und echte Süffisanz stünde ihm jetzt schon ganz gut. Dann könnte das ein Spaß werden. Ich bleibe gespannt...

Viel Glück von hieraus.

Dienstag, 28. Juni 2011

Inflationsrate im Juni im Saarland bei 2,5 Prozent

Pressemitteilung vom 28.06.2011 - 13:00 Uhr

Das Niveau der Verbraucherpreise lag im Juni 2011 im Saarland um 2,5 Prozent höher als vor einem Jahr. Nach Angaben des Statistischen Amtes Saarland erreichte der Verbraucherpreisindex (Basisjahr 2005=100) einen Stand von 110,3. Gegenüber dem Vormonat Mai sind die Preise sehr moderat um 0,1 Prozent gestiegen.

Im Vorjahresvergleich sind die Preise für Kraftstoffe um 10,7 Prozent angestiegen. Personenbeförderung im Luftverkehr verteuerte sich um 11,1 Prozent ebenso wie die Preise für Pauschalreisen um 6,1 Prozent. Heizöl bleibt auf hohem Preisniveau und legt mit einer Preissteigerung um 16,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr weiter zu.

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich im Durchschnitt um 2,9 Prozent. Hier gab es unterschiedliche Entwicklungen. Während die Preise für Butter (+ 13,4 Prozent), Kaffee (+ 11,4 Prozent) und Vollmilch (+ 9,0 Prozent) angestiegen sind, war bei Gemüse eine durchschnittliche Preissenkung von 3,2 Prozent zu verzeichnen. Infolge der Diskussion um die Übertragungswege des EHEC-Erregers waren besonders Kopfsalat (- 20,6 Prozent), Tomaten (- 19,6 Prozent) und Salatgurken (- 19,2 Prozent) in den Geschäften deutlich günstiger als im Vorjahr.

Im Vergleich zum Vormonat zeigte sich bei Bekleidung und Schuhen durch erste saisonbedingte Reduzierungen ein Preisrückgang um 2 Prozent. Ein Anstieg der Kraftstoffpreise konnte zu Beginn der Ferien nicht festgestellt werden: An den Tankstellen musste für Superbenzin 3,5 Prozent weniger gezahlt werden als im Mai, während die Fahrer von Dieselfahrzeugen 0,5 Prozent mehr zahlen mussten.




© Saarland.de - Statistisches Amt Saarland

Mittwoch, 8. Juni 2011

Festnahme im Fall der Sprengstoffexplosion von Völklingen-Heidstock


Pressemitteilung vom 08.06.2011 - 14:25 Uhr
45-Jähriger aus Wadgassen nunmehr unter dringendem Tatverdacht
Saarbrücken. Beamte der bei der Kriminalpolizeiinspektion Saarbrücken eingerichteten Mordkommission "Trümmer" nahmen am heutigen Vormittag (08.06.2011) aufgrund eines Haftbefehls des Amtsgerichts Saarbrücken einen 45 Jahre alten Wadgasser in einem Krankenhaus im Kreis Saarlouis fest.
Aufgrund umfangreicher Ermittlungen und Auswertung des sichergestellten Spurenmaterials stand fest, dass es sich am 25.05.2011 nicht um eine Gas- sondern Sprengstoffexplosion handelte. Als Tatmittel stellten die Beamten bei der Tatortaufnahme Fragmente eines Postpaketes sicher, welches einen Tag zuvor in Rehlingen bei einer Postagentur aufgegeben wurde und das den Sprengstoff (Selbstlaborat) enthielt.
Im Zuge der Umfeldermittlungen sollte auch ein 45 Jahre alter Mann aus Wadgassen angehört werden. Dieser unternahm jedoch zuvor, knapp eine Woche nach der Tat (31.05.2011), einen Suizidversuch und hinterließ ein Abschiedsbrief, in dem er die Versendung zweier anonymer Briefe mit kompromittierenden Inhalten einräumte.

Bei der Durchsuchung seiner Wohnung wurden mehrere PC`s mit ungewöhnlich großen Datenmengen sichergestellt. Mit der  Auswertung dieses Datenmaterials durch das Landeskriminalamt konnte man belegen, dass dem Opfer schon vor der Tat fingierte Postsendungen durch den 45-Jährigen zugingen. Auch fanden die Ermittler Hinweise / Anleitungen zur Herstellung eines Sprengsatzes, welche sich der Mann über das Internet besorgt hatte.
Aufgrund der Ermittlungen und Auswertungen muss nach dem derzeitigen Ermittlungsstand davon ausgegangen werden, dass der 45-Jährige die Tat seit mehreren Wochen akribisch plante, vorbereitete und dann auch umsetzte. Weitere Recherchen und Untersuchungen hinsichtlich des genauen Tatablaufs und des benutzen Tatmittel (Zündmechanismus, Stoff) stehen noch aus.
Der Mann soll nach seiner Vernehmung dem Haftrichter vorgeführt werden.
Landespolizeidirektion Saarland
Pressestelle
Mainzer Straße 134-136
66121 Saarbrücken

Montag, 6. Juni 2011

Festnahme nach Handgranaten-Explosion in Saarbrücken-Burbach


Pressemitteilung vom 06.06.2011 - 15:10 Uhr
Saarbrücken. In den Nachmittagsstunden des vergangenen Mittwochs (01.06.2011) konnte ein 34 Jahre alter italienischer Staatsangehöriger mit Wohnsitz in Saarbrücken in der Nähe seiner Wohnung festgenommen werden.
Der Mann geriet in den Fokus der Ermittlungen der bei der Kriminalpolizeiinspektion (KPI) eingerichteten Sonderkommission „Wette“, weil man bei der Untersuchung der Handgranatenfragmente seine DNA fand. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung konnte Beweismaterial sichergestellt werden. In seiner Vernehmung macht er keine Angaben zur Sache.
Er wurde nach Vorführung beim Haftrichter in die Justizvollzugsanstalt Saarbrücken eingeliefert.
Die Ermittlungen zu diesem spektakulären und ermittlungsintensiven Fall dauern an.
Landespolizeidirektion Saarland
Pressestelle
Mainzer Straße 134-136
66121 Saarbrücken

Dienstag, 31. Mai 2011

Explosion in Völklingen-Heidstock war Paketbombe


Pressemitteilung vom 30.05.2011 - 17:05 Uhr
Saarbrücken / Völklingen. Die Ermittlungsgruppe "Trümmer" der Kriminalpolizeiinspektion (KPI) geht beim derzeitigen Stand der Ermittlungen von einer Sprengstoffexplosion aus, die das Einfamilienhaus am vergangenen Mittwoch (25.05.2011) beinahe völlig zerstörte. Alle anderen möglichen Ursachen können ausgeschlossen werden.
Im Zusammenhang mit der Explosion steht ein Paket, das am Morgen des 25.05.2011 dem späteren Opfer kurz von 09:00 Uhr zugestellt wurde.
Dieses Paket wurde am Vortag der Explosion (Dienstag, 24.05.2011), in der Zeit zwischen 10:00 Uhr und 11:00 Uhr, bei einer Poststelle in der Sonnenstraße in Rehlingen aufgegeben. Inwieweit die Person, die das Paket aufgegeben hat, mit der Tat in Zusammenhang steht, ist bisher nicht geklärt bzw. vollkommen offen.
Die EG "Trümmer" fragt in diesem Zusammenhang, wer zu dem Zeitpunkt der Paketaufgabe sachdienliche Beobachtungen gemacht hat.
Hinweise dazu bitte an den Kriminaldauerdienst unter Telefon 0681 / 962-2933.
Landespolizeidirektion Saarland
Pressestelle
Mainzer Straße 134-136
66121 Saarbrücken

Montag, 30. Mai 2011

Nach Explosion in Saarbrücken-Burbach


Handgranate war Tatmittel
Pressemitteilung vom 30.05.2011 - 13:05 Uhr
Saarbrücken. Am gestrigen Sonntag (29.05.2011), kam es gegen 04:00 Uhr, zu einer Explosion im Saarbrücker Stadtteil Burbach. Von der Explosion betroffen war eine Sportbar mit Wettbüro in der Hochstraße.
Es entstand ein Sachschaden von mindestens 50.000 Euro.
Der 47-jährige Eigentümer, ein italienischer Staatsangehöriger, kam bei der Explosion nicht zu Schaden.
Die Kriminalpolizeiinspektion hat die 30-köpfige Sonderkommission "Wette" eingerichtet. Nach ersten Untersuchungen steht fest, dass eine Handgranate jugoslawischer Bauart vor dem Wettbüro explodierte. Die polizeilichen Ermittlungen nach den Hintergründen für die Tat dauern an.
Die Polizei bittet in dem vorliegenden Fall die Bevölkerung um Mithilfe. Wer Hinweise zu der Tat geben kann, wird gebeten, sich mit dem Kriminaldauerdienst der Kriminalpolizeiinspektion unter der Telefonnummer 0681 / 962-2933 in Verbindung zu setzen.
Landespolizeidirektion Saarland
Pressestelle