Ein Hochamt der Diskussionskultur war gestern wieder bei Frau Maischberger zu beobachten, die sich so richtig schön auf Harald Ehlert aus Berlin eingeschossen hatte. Mein ästethisches Empfinden als fühlendes Wesen verbietet es mir, hier auf die Details und das eklatante Fehlverhalten, was Diskussionskultur im Allgemeinen und Argumentation im Speziellen angeht einzugehen. Um allerdings ein Gefühl dafür vermitteln zu können auf welchem Niveau sich Frau Maischberger bewegt hat, sei hier nur folgender Satz wiedergegeben:
"Warum werden Sie denn so verfolgt, wenn Sie alles richtig gemacht haben?"
Die Frage impliziert im Umkehrschluss, dass jede "Verfolgung" sich aus sich selbst heraus rechtfertigt, denn wenn man zu Unrecht verfolgt würde, würde man ja nicht verfolgt. Weil man aber verfolgt wird, hat man das auch verdient, sonst würde man ja nicht verfolgt werden.
Ungefähr so wurde auch in Deutschland nach 1933 "argumentiert"...
Man mag ja von Herrn Ehlert halten, was man mag, eine sachliche Diskussion geht anders, allerdings nur dann, wenn man sich nicht nur im Recht fühlt, sondern mit Fakten auch überzeugen kann. Frau Maischberger konnte das in ihrer gestringen, 300.(!) Sendung so nicht.
Damit ist Frau Sandra Maischberger nominiert für gleich zwei neue Medienpreise:
Den "Eva Herman Award" und den "Noch schlechter als Christiansen"-Preis.
Die Chancen stehen gut!
Das komplette Ding gibt's in der ARD-Mediathek. Die besagte Stelle liegt ungefähr bei Sendeminute 50. Wer es sich so richtig besorgen will, darf sich "Menschen bei Maischberger" aber auch ganz reintun.
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